Tagespflege, Pflege-WG und ambulanter Stützpunkt
Die neue Mitte Hartheim wird definiert durch die Kirche, das Rathaus und die zwei neuen Baukörper, welche zum einen eine Tagespflege und Pflege-WG (Haus A), zum anderen ein Gesundheitszentrum und barrierefreie Wohnungen (Haus B) beinhalten. Im Zentrum dieses Ensembles befindet sich der Hochgarten, welcher als Rundlauf konzipiert und somit besonders auf Bewohner:innen mit Demenz und ihrem Wanderdrang ausgerichtet ist. Er ist das Herz des Projektes und dient zudem als Erschliessung sowie Kommunikationsplattform für die Bewohner:innen der Pflege-WG mit der Gemeinde und dem angrenzenden Spielplatz. Der Neubau gibt den Bewohnenden die Möglichkeit zur größtmöglichen Selbstständigkeit. Sie können beispielsweise den Hochgarten aktiv mitgestalten und sich handwerklich betätigen. Gleichzeitig wird unterstützend und fördernd reagiert, wo die Bewohner:innen alters- oder krankheitsbedingte Defizite aufweisen.
Grundprämisse der Planung ist eine resiliente Architektur, welche die Nutzung auch während einer Pandemie sicherstellt. So sind eine gute Luftzirkulation der Räume, kreuzungsfreie Bewegungsflüsse, Mindestabstand einhaltende Flure und geschützte Kontakträume vorgesehen. Die Bewohner:innenzimmer sind die Räume mit höchster Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit. Sie sind an den zentralen Essbereich angegliedert, welcher sich bis zum Dach hin öffnet und über vier große Dachfenster belichtet wird . Mit der umläufigen Galerie im Dachgeschoss wirkt der Raum wie eine innenräumliche Piazza.
Modellcharakter zeigt der hybride Bau mit dem massiven Erdgeschoss und Obergeschoss in Holzbauweise durch die gebäudeintegrierte PV-Anlage. Diese produziert ausreichend Strom für die E-Fahrzeugflotte des Pflegedienstanbieters.
Entwickelt wurde das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft, die als Sozialstation auch Betreiberin der Wohngemeinschaft und Tagespflege ist. Die langjährigen Erfahrungen aus der Praxis und dem Betriebsablauf haben die Raumkonstellationen sowie die Flexibilität und Zusammenschaltbarkeit unterschiedlicher Bereiche mitbeeinflusst. Zudem arbeitete acute im Auftragsverhältnis mit der „Fachstelle für Hindernisfreie Architektur“ in Zürich zusammen und hat diese Forschungsergebnisse in die Planung miteinfliessen lassen.
Visualisierung: sammlung klee
Lageplan
Erdgeschoss
Obergeschoss
Galerie
Schnittperspektive
Zusammenschaltbarkeit der Räume im EG